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Fotografische Positionen zum Wandel der Emscherregion

Drei Fotografinnen zeigen ihre Arbeiten im Kunstraum Notkirche

(Essen, 27.09.2024) Fotografische Positionen von Susanne Keichel, Paula Markert und Franziska Schrödinger zur Entwicklung der Emscherregion zeigt eine Ausstellung, die vom 1. bis 26. Oktober im Kunstraum Notkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Frohnhausen, Mülheimer Straße 70, besichtigt werden kann. Im Rahmen des Langzeit-Projekts „emscherbilder“ haben die drei Fotografinnen ganz unterschiedliche Facetten des Reviers für die Ausstellung dokumentiert.

Bereits seit 2015 lädt die Emschergenossenschaft in regelmäßigem Turnus Fotografinnen und Fotografen dazu ein, sich künstlerisch und dokumentarisch mit dem Emscher-Umbau und der Entwicklung des Emschertals auseinanderzusetzen. Anders als der Titel vermuten lässt, ist der Fluss darauf nur selten zu sehen. Denn nicht die Emscher selbst steht im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern die landschaftlichen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in der Emscher-Region.

DEN WANDEL DER REGION INDIVIDUELL ABBILDEN

Das Format „emscherbilder“ soll die mit dem Emscher-Umbau verbundenen Auswirkungen auf die Landschaft und die Gesellschaft mithilfe von gezielter Auftragsfotografie begleiten und für zukünftige Generationen festhalten. Die beauftragten Fotografinnen und Fotografen sind eingeladen, den Wandel der Region aus ihrem persönlichen Blickwinkel heraus zu erforschen und abzubilden.

Die in diesem Rahmen entstehende Fotosammlung soll das Archiv der laufenden fotografischen Dokumentation des Emscher-Umbaus durch den Verband selbst ergänzen. Da diese sich überwiegend auf technische Aspekte und die Dokumentation von Baustellen beschränken, kann das Projekt „emscherbilder“ diese Perspektive auf regionsspezifische Themenbereiche ausweiten.

Auf diese Weise sind zwischen 2015 und 2022 bereits sechzehn Positionen im dokumentarischen oder journalistischen Stil entstanden, die die Emscherregion und das soziale Leben aus individuellen Perspektiven und anhand ganz unterschiedlicher Themen beschreiben. Alle entstandenen Fotografien sind Teil der Fotografischen Sammlung des Ruhr Museums.

DIE DREI FOTOGRAFINNEN

Susanne Keichel

Für „#risikoherkunft“ hat Susanne Keichel Bildungseinrichtungen in Duisburg besucht und dort junge Menschen fotografisch begleitet, die verschiedene Ausbildungs- und Berufsvorbereitungsprogramme durchlaufen. Oft stehen sie durch ihre soziale Herkunft und ihre Lebensbedingungen in benachteiligten Stadtteilen vor besonders hohen Hürden im Bildungssystem.

Susanne Keichel (geb. 1981) schloss ihr Studium an der HGB Leipzig als Meisterschülerin bei Professorin Tina Bara ab. Ihre Arbeiten wurden im offiziellen Rahmenprogramm der Biennale 2015 in Venedig, im Kunsthaus Dresden, im Kunstraum Düsseldorf und beim „Rundgang 50Hertz“ in Kooperation mit dem Hamburger Bahnhof, beim Fotograf Festival Prag, dem EMOP 2023 Berlin und dem BMW Photo Award des MdbK Leipzig ausgestellt.

Franziska Schrödinger

In ihrer Arbeit „Senken“ spürt Franziska Schrödinger den potenziellen Überflutungsbereichen im Emschergebiet nach und macht durch präzises Hinschauen topografische Eigenheiten im Stadtraum sichtbar. Bilder von Graffiti mit Wassermotiven und Straßennamen mit den Worten „Polder“ oder „Teich“ verweisen auf das – momentan – abwesende Wasser.

Franziska Schrödinger (geb. 1991) beschäftigt sich ihren dokumentarischen Foto- und Videoinstallationen mit technischer Infrastruktur und Phänomenen menschlichen Handelns. Sie studierte an der Hochschule München, der Folkwang Essen und der ABK Stuttgart, wo sie im November 2024 als Meisterschülerin abschließen wird. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, gefördert und publiziert.

Paula Markert

Paula Markert beschäftigt sich in ihrer Arbeit „Der Ton war Männer“ mit der Rolle der in der Geschichtsschreibung industrieller Arbeitswelten oft unsichtbaren Frauen. Mit Portraits, Interviewauszügen und Privat-Fotografien der Protagonistinnen reflektiert ihre dreiteilige Arbeit die Lebens- und Arbeitsbiografien im Wandel der Generationen und visualisiert ein Nachdenken über die unterschiedlichen Faktoren, die die Lebenswege der Frauen beeinflusst haben.

Paula Markert (geb. 1982) studierte Fotografie an der HAW Hamburg und der Universität von Barcelona. Ihre fotografischen Langzeitprojekte kreisen um Fragen zur politischen Entwicklung der deutschen Gesellschaft und sind vertreten in der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang Essen und des Münchner Stadtmuseums. Paula Markerts Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und national und international ausgestellt. Seit 2020 ist sie Dozentin für Fotografie.

ÖFFNUNGSZEITEN & VERNISSAGE & KONTAKT

Die Ausstellung im Kunstraum Notkirche kann im Zeitraum vom 1. bis 26. Oktober dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr sowie freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr besichtigt werden; der Eintritt ist kostenlos. Die öffentliche Vernissage findet am Dienstag, 1. Oktober, um 18.30 Uhr statt. Kontakt: Agentur plan-lokal aus Dortmund, Telefon 0231 9520830, Mail emscherbilder(at)plan-lokal.de

Titelbild: © Paula Markert

 

 

 

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