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Mit Schicksalsschlägen leben lernen

Gedenkfeier am weltweiten Tag der Suizidprävention

Die Telefonseelsorge in Essen und der Förderverein Essener Telefonseelsorge (FETS e.V.) laden am Dienstag, 10. September, dem weltweiten Tag der Suizidprävention, um 19 Uhr alle, denen das Thema ein Anliegen ist, zu einer Gedenkfeier für die Hinterbliebenen nach Suizid in die Siechenhauskapelle in Essen, Rüttenscheider Straße 143, ein.

Das kleine mittelalterliche Gotteshaus im belebten Szene-Viertel Rüttenscheid gehört zu den ältesten Kirchenbauten der Ruhrmetropole. Seit 500 Jahren suchen hier Menschen in Notlagen Entlastung und tragen ihre Sorgen vor eine kleine Marienstatue. Am 10. September wird es dort einen ökumenischen Gottesdienst mit Liedern, Texten, Fürbitten und Gebeten zum Thema „Mit Schicksalsschlägen leben lernen“ geben.

Am Gottesdienst werde u.a. die Autorin, Lyrikerin und Poetry Slammerin Jule Weber mitwirken, kündigten die beiden Veranstalter an. In einem sehr persönlichen Interview berichte eine Hinterbliebene über die schwere Zeit nach dem Suizid ihres Ehemannes – und davon, wie sie die Kraft gefunden habe, wieder nach vorne zu blicken. "Unsere Gedenkfeier ist gedacht für Hinterbliebene und für alle, denen das Thema Suizid ein Herzensanliegen ist", hieß es.

Die Veranstaltung endet gegen 20 Uhr mit dem Entzünden von 50 Kerzen vor der Kapelle - die Lichter erinnern an jene Essener Bürgerinnen und Bürger, die sich im vergangenen Jahr das Leben genommen haben. Anschließend stehen der Vorbereitungskreis und Seelsorgende zum Gespräch zur Verfügung.

HINTERGRUND: WELTTAG DER SUIZIDPRÄVENTION

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 9.000 Menschen durch Suizid – mehr als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid. Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Suizidalität aufmerksam zu machen, wird alljährlich der Welttag der Suizidprävention veranstaltet.

Der Welttag der Suizidprävention wurde von der International Association for Suicide Prevention (IASP) und der Weltgesundheitsorganisation WHO das erste Mal für den 10. September 2003 ausgerufen.