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Herzlichen Dank und Gottes Segen!
Leiterin der TelefonSeelsorge wurde in den Ruhestand verabschiedet
(Essen, 17.12.2024) In einem Gottesdienst in der Erlöserkirche hat die Essener Telefonseelsorge Elisabeth Hartmann nach fast 20 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. In den letzten fünf Jahren hatte sie die Leitung inne und führte die bis dahin konfessionell getrennten Dienste zu einem gemeinsamen Angebot zusammen. Zuvor war die studierte Religionspädagogin und Pastoraltheologin von 2005 bis 2020 stellvertretende Leiterin der Katholischen TelefonSeelsorge Essen. Neben dieser Tätigkeit arbeitete sie bis 2017 zudem als Bibliodramaleiterin im Bistum Essen.
Im Jahr 2017 wurde ihre Anstellung bei der Katholischen Telefonseelsorge von einer Teilzeitstelle auf 100 Prozent aufgestockt, mit dem Auftrag, die Mailseelsorge als Angebot für jüngere Menschen aufzubauen. Nachdem sie von 2017 bis 2018 die Ausbildung zur Onlineberaterin absolviert hatte, begann sie 2019 mit dem Aufbau der Mailseelsorge für beide konfessionellen Träger in Essen. Seitdem ist die Mailseelsorge als Angebot der Telefonseelsorge gewachsen und ein fester Bestandteil neben der telefonischen Seelsorge.
ERINNERUNGEN AN DEN ERSTEN ANRUF
Ihren ersten Anruf bei der TelefonSeelsorge erhielt Elisabeth Hartmann im September 2005, als sie sich gerade in das Arbeitsfeld der TelefonSeelsorge eingearbeitet hatte. Eine Krankenschwester rief am späten Nachmittag an. Sie erzählte Elisabeth Hartmann, dass sie sich auf eine neue Stelle beworben habe und nun bange sei, ob sie der Herausforderung gewachsen sei. Die Situation der beiden Frauen war nicht unähnlich, denn auch Elisabeth Hartmann hatte gerade eine neue Herausforderung in der Telefonseelsorge angenommen. Gegen die Panik vor der neuen Herausforderung machten die beiden Frauen gemeinsam Atemübungen. „Ich habe mit den Ehrenamtlichen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass am Telefon genau die Themen auftauchen, mit denen man selbst gerade beschäftigt ist“, sagt Elisabeth Hartmann.
"Der Seele Raum geben"
Elisabeth Hartmann beginnt ihren Ruhestand in selbstgewählter Abgeschiedenheit auf einer Nordseeinsel, um mit Begleitung noch einmal dem roten Faden ihres insgesamt 42-jährigen Berufslebens nachzuspüren. „Das ist etwas, was ich in der Telefonseelsorge gelernt habe: der Seele Raum zu geben. Und dann möchte ich mich ganz bewusst dem Neuen zuwenden. Ich freue mich auf Radtouren mit meinem E-Bike, Zeit für Kino - und Museumsbesuche und Bogenschießen. Vor allem möchte ich die Beziehungen zu meinen Freunden vertiefen, die über ganz Deutschland verstreut leben und die ich in den letzten Jahren viel zu selten gesehen habe“, sagt Elisabeth Hartmann.
„Vor 39 Jahren wurde ich vom Bischof in die Seelsorge und Pastoral im Bistum Essen gesandt mit den Worten: „Mögest du Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen teilen, wie die Jünger und Jüngerinnen Jesu.“ In der Telefon- und MailSeelsorge konnte ist das wunderbar verwirklichen“, so Elisabeth Hartmann.
DANK FÜR LANGJÄHRIGES ENGAGEMENT
„Herzlichen Dank an Elisabeth Hartmann für ihr langjähriges Engagement. Ihr offenes Ohr und ihre einfühlsame Art haben unzähligen Menschen Zuversicht geschenkt. Ihr Einsatz und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft und zeigen, wie wichtig Mitgefühl und Zuhören in herausfordernden Lebenslagen sind“, so Caritasdirektor Björn Enno Hermans und Assessorin Monika Kindsgrab, stellv. Superintendentin des Kirchenkreises Essen.
NACHFOLGERIN KOMMT AUS DER KRANKENHAUSSEELSORGE
Nachfolgerin von Elisabeth Hartmann wird die Gemeindepädagogin, Dipl. Sozialpädagogin und Supervisorin Susanne Abel. Sie war bislang als eine von zwei evangelischen Krankenhausseelsorgerinnen am Universitätsklinikum Essen tätig und wird ihren neuen Dienst als Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Essen am 1. Januar 2025 antreten.
Neben der Leitung besteht das Team der TelefonSeelsorge aus drei weiteren hauptamtlichen Mitarbeitenden und derzeit 112 Ehrenamtlichen. „Ein Herzensanliegen war es mir immer, die Ehrenamtlichen für die Seelsorge auszubilden und sie auf ihrem persönlichen „Wachstumsweg“ zu begleiten. Damit verbunden ist immer die Frage: Was trägt und hält mich, wenn das Leben brüchig wird?“, so Elisabeth Hartmann.
HINTEGRUND: ÖKUMENISCHE TELEFONSEELSORGE ESSEN
Im vergangenen Jahr hat das Team rund 25.000 Anrufe entgegengenommen und knapp 1.300 Mailkontakte begleitet. Das Einzugsgebiet der TelefonSeelsorge Essen reicht von Gladbeck, Kirchhellen und Bottrop über Gelsenkirchen bis nach Heiligenhaus, Velbert und Langenberg. Menschen, die das Team der TelefonSeelsorge ehrenamtlich verstärken möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.
Die Katholische TelefonSeelsorge Essen wurde 1961 gegründet und ist seit 2008 in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Stadt Essen. Die Evangelische TelefonSeelsorge wurde 1966 gegründet. Beide Einrichtungen arbeiteten von Anfang an eng zusammen. Im Januar 2020 erfolgte der Zusammenschluss als Ökumenische TelefonSeelsorge.
Unser Titelfoto zeigt v.li.n.re Björn Enno Hermans (Caritasdirektor des Caritasverbandes für die Stadt Essen e.V.), Stadtdirektor Peter Renzel (Geschäftsbereichsvorstand für Soziales, Arbeit und Gesundheit der Stadt Essen), Assessorin Monika Kindsgrab (stellv. Superintendentin des Kirchenkreises Essen), Elisabeth Hartmann, Nachfolgerin Susanne Abel, Domvikar Bernd Wolharn, Marion Greve (Superintendentin des Kirchenkreises Essen). Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth.
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